Mittlerweile ist man nicht mehr daran gebunden sich an einen Desktop Rechner zu setzen um ins Internet zu gelangen. Angefangen mit Laptops wurden die Geräte immer kleiner und vielfältiger. Ein einfacher Besuch des World Wide Webs zur Informationssuche, kauft man mit einem Mobilgerät ebenso ein und wie man Inhalte downloadet. Der Datenverbrauch steigt von Jahr zu Jahr. Laut Statista soll dieser Ende 2017 bereits im doppelstelligen Exabyte Volumen liegen.
Parallel zum Wachstum der Download-Statistiken des mobilen Webs und mobiler App Nutzung, steigt auch das Interesse der Unternehmen die gewonnenen Daten zu analysieren. Viele optimieren ihre Webseite für mobile Endgeräte. Sie gehen auch oft einen Schritt weiter und stellen eigene App-Erweiterungen zur Verfügung. Damit helfen sie dem Kunden auch auf kleineren Bildschirmen Problemlos zu surfen. Die Schwierigkeit dabei ist, die Daten von einem beweglichen Endgerät zu sammeln und sie einem Nutzer zuzuordnen.
Es gibt Unternehmen, welche neben der Webseitenanalyse auch eine App Analyse anbieten:
- Google „Google Analytics“
- etracker „App Control“
- uwm.
Andere beschränken sich ausschließlich auf die Arbeit mit den Mobile Applications:
- Yahoo „Flurry“
- „Appsflyer“
- „Appfigures“
- „App Annie“
- uwm.
Um den Kunden anzulocken bieten manche Unternehmen wie beispielsweise „App Annie“ kostenlose Versionen an. Diese sind meist sehr beschränkt und geben einem einen groben Einblick in die Analyse. Die kostenpflichtigen Angebote können wesentlich mehr, bedürfen aber einer Implementierung nach Anleitung.
Mit Hilfe der installierten und integrierten Software ist man in der Lage viele Daten zu analysieren:
- Store Statistiken
- Download und Einkommens Schätzungen
- Demografische Daten
- Mögliche installierte Apps
- Datenübertragung
- eCommerce Tracking
- Neue Besucher/ Unique Visitors
- Bildschirmansicht/ Ereignisse
- Nutzungsdauer
- Bildschirmgröße und verwendetes System
- Wi-Fi Daten
- uvm.
Da viele Unternehmen erst jetzt mit Mobile und App Tracking in Kontakt treten, bieten Anbieter, wie Appsflyer, bereits nach Themengebieten vorsortierte Guides an. Die Handbücher decken grob folgende Bereiche ab:
- Reisen
- Spiele
- Agenturen
- eCommerce und Handel
Die Guides sollen dem Kunden den Einstieg erleichtern indem es vorweg die Fragen beantworten und die Angst nehmen. Die Kunden die sich in keinem der Themen wiederfinden oder nicht wiederfinden wollen, werden einfach alle Vorteile der App vorgestellt.
Nachdem man nun in der Lage ist die Daten zu sammeln, muss man nun dem Kunden gegenüber treten und ihn um Erlaubnis bitten diese Daten zu sammeln zu dürfen. Es ist nämlich in den Richtlinien der App Stores verankert und muss erst einen App Review Prozess durchlaufen. Sollte es Probleme mit der App geben, wird diese nicht in den App Store des jeweiligen Anbieters zugelassen.
Obwohl Apple, Google, Amazon etc. einen großen Wert auf die Sicherheit legen, schaffen es manche Unternehmen illegal persönlich Daten zu sammeln. So wurden in 2015 hunderte von Apps aus dem Apple App Store entfernt, da sie unerlaubt auf persönliche Daten der Nutzer zugriffen. Ein chinesisches Unternehmen Youmi erlaubte es den App Anbietern durch den Einsatz ihrer SDK den Nutzer persönlich zu identifizieren. Aber auch wenn man sich an die Richtlinie hält, kann es vorkommen, dass die App ohne Erlaubnis an die persönlichen Daten rankommt. So postete der User „Izzy“ bei http://android.stackexchange.com/ die Informationen auf die jede App im Hintergrund zugreifen könnte, ohne die Erlaubnis des Users zu erfragen.
In dem Bild erkennt man, dass obwohl die Erlaubnis für READ_PHONE_STATE dem Playstore entzogen wurde, erkennt das System trotz Allem die Telefonnummer des Handys, Anbieter und ob ein Anruf stattfindet oder nicht.
Facebook geht dabei noch etwas weiter. In den AGB steht geschrieben, dass bei der Benutzung der Seite, man der Sammlung der Daten zustimmt. Es beginnt mit den GPS, Bluetooth und Wlan Standorten an und sammelt auch Informationen über das benutze System, Sprache, Einstellungen, Batterie- und Signalstärke, Files und Software Namen und Typen. Auch hier hat der User keine Chance sich gegen zu wehren. Die einzige Möglichkeit die persönlichen Informationen nicht preiszugeben ist Facebook nicht zu benutzen.
Mobile Tracking hilft dem Betreiber einer Seite oder einer App neue hilfreiche Informationen zu sammeln. Diese helfen dem Betreiber bessere Leistung und bessere Werbung einschalten zu können. Doch wie auch mit allen anderen Bereichen wo mit persönlichen Daten gearbeitet wird, muss auch hier verantwortlich gearbeitet werden. Denn abgesehen davon, dass die Daten missbraucht werden können, könnten viele Nutzer abspringen, wenn sie erfahren, dass der Betreiber der Seite oder der App unnötig viele Informationen über den User sammelt.
Quellen:
www.appsflyer.com/
www.reachblog.de/?attachment_id=7413
www.omkt.de/app-tracking-was-laeuft-was-nicht/
http://www.forbes.com/sites/bernardmarr/2015/10/20/data-thieving-apps-banned-from-apples-app-store/#33b0c1a747f0
http://android.stackexchange.com/questions/605/why-do-so-many-applications-require-permission-to-read-the-phone-state-and-ident
https://de.onpage.org/wiki/App_Tracking
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/der-facebook-boersengang/aerger-mit-sozialem-netzwerk-unzufriedene-nutzer-klagen-gegen-facebook-13527911.html
http://www.statista.com/statistics/271405/global-mobile-data-traffic-forecast/