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Typische Startup-Evolutionsstufen von der Gründung zum (Miss-) Erfolg

Im Seminar e-Commerce habe ich im aktuellen Semester das Thema Typische Startup Evolutionsstufen von der Gründung zum (Miss-) Erfolg bearbeitet. Ziel war es, die verschiedenen Phasen und die jeweiligen Faktoren der Phasen zu beleuchten.

Rund 868.000 deutsche Gründer wagen den Schritt zu einem Startup (Stand 2013). Das sind rund 12% mehr als im Jahr 2012. Tendenz steigend. Startup wird immer präsenter und scheint ein neuer Trend zu sein.[1] 

Trotz des Trends scheitern etwa 10% der neugegründeten Unternehmen und 32% der Startup überleben die ersten 3 Jahre nicht.[2]

Was ist ein Startup?

Der Begriff Startup kommt aus der Gründungswissenschaft und beschreibt eine sehr frühe Phase einer Unternehmensgründung. Unter Startups werden sehr junge Unternehmen verstanden, die mit geringem Kapital gegründet werden. Diese Unternehmen befinden sich oft in der E-Business Branche, des Weiteren zeichnen sich Startup-Unternehmen durch ein schnelles Wachstum aus.[3]

Was zeichnet ein erfolgreiches Unternehmen aus?

Zunächst stellt sich die Frage, wann ein Unternehmen erfolgreich ist. Die folgende Abbildung zeigt die Einflussfaktoren, die für den Unternehmenserfolg relevant sind.

Timmons‘ „Model of the Entrepreneurial Process“

Abbildung 1

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Klandt [4]

TIMMONS zeigt mit seinem Modell, dass die Geschäftsidee nicht der Haupterfolgsfaktor ist. Vielmehr liegt der Erfolg aus dem Zusammenspiel von Geschäftsidee, Ressourcen und Team. Das Team sollte über Managementfähigkeiten verfügen und eine Geschäftsidee ausformulieren, sodass auf dieser Grundlage ein Unternehmen gegründet werden kann. Neben den Faktoren Geschäftsidee und Team spielt der Faktor Ressourcen ebenso eine wichtige Rolle, da bei der Durchführung der Geschäftsidee Kapital benötigt wird. Kreativität, Führung und Kommunikation beeinflussen das Zusammenspiel der drei Faktoren und bestimmen, inwieweit sie zusammenpassen (Fits and Gaps). Der Business Plan dient der Koordination und gibt zum einen an, inwieweit Ziele und Anforderungen erreicht wurden und zum anderen wo es noch Lücken und Verbesserungsmöglichkeiten existieren.[5]

Evolutionsstufen eines Startup

Zum erfolgreichen Startup Unternehmen bedarf es nicht nur eine potenzielle Geschäftsidee, sondern auch die Ressourcenakquisition und die Durchsetzung auf dem Markt. Generell laufen die erfolgreichen Startup-Unternehmen, die von JUNG beschriebenen Phasen durch.

 

Gründungsprozess

Abbildung 2

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Jung [6]

Die erste Phase des Gründungsprozess ist die Vorgründungsphase. Der Entrepreneur muss zunächst seine Geschäftsidee entdecken. Anschließend erfolgt die Informationsbeschaffung bezüglich Markt und Wettbewerb. Durch eine erfolgreiche und ausführliche Datenanalyse kann eine gute Evaluierung der Geschäftsidee vorgenommen werden. Ist der Entrepreneur von der Idee überzeugt, entschließt er sich für die Selbstständigkeit.

Nach der groben Analyse in der Vorgründungsphase, ist die detaillierte Analyse und Planung der Geschäftsidee, der Schwerpunkt der Gründungsphase. Während der Phase entwickelt der Entrepreneur auf Basis von Analysen seinen Business Plan. Desweiteren kümmert er sich zum einen um die finanziellen Mittel und zum anderen um die Wahl der Rechtsform und Standort. Die Phase endet mit der formalen Gründung des Unternehmens.

In der Aufbauphase erfolgt nun die Umsetzung und Koordination der im Business Plan festgehaltenen Punkte, wobei besonders auf die Ressourcenakquisition geachtet werden soll. Die Phase endet mit der erfolgreichen Akquisition und hat optimalerweise schon den Break-Even-Point erreicht.

Die Wachstumsphase ist durch ein schnelles Wachstum gekennzeichnet. In der Regel hat das Unternehmen die erste Erfolgsgeschichte hinter sich. Um weiter auf dem Markt bestehen bleiben zu können, muss sich das Unternehmen weiter entwickeln und weiter expandieren. Shaper unterscheidet beim Wachstum eines Unternehmens zwischen finanziellem, strategischem und organisatorischem Wachstum.[7]

In der letzten Phase hat der Gründer die Chance auszusteigen (Exit) oder sein Unternehmen „wiederzubeleben“ (Turnaround). Der Entrepreneur plant seinen Ausstieg, nachdem er das Unternehmen gegründet und aufgebaut hat und beschreibt, wie der Mehrwert abgeschöpft werden kann.

Es gibt in der Regel vier gängige Ausstiegsmöglichkeiten (Verkauf an Investor, Management-Buy-Out, Allianz & Fusion und der Börsengang). Bei einem Turnaround versucht der Entrepreneur ein erneutes Wachstum des Unternehmens. Eine schlechte und mangelnde Durchführung der Wachstumsstrategien kann jedoch Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben.[8]

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass es keine Formel gibt, die ein erfolgreiches Startup garantieren. Vielmehr hängt es von dem Entrepreneur ab, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Probleme bzw. Hindernisse zu lösen.Die Umsetzung der Idee benötigt sehr viel Zeit und Ehrgeiz. Die Fähigkeiten des Gründers und seine Persönlichkeit sind Hauptfaktoren für den Erfolg eines Startup. Jede Aufgabe oder Entscheidung, die der Gründer durchführt, kann den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Jede Evolutionsstufe kann daher zu einem Misserfolg, aber auch einen Schritt näher zum Erfolg führen.[9]


Quellen

[1] https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Gr%C3%BCndungsmonitor/KfW-Gr%C3%BCndungsmonitor-2014.pdf
[2] http://blog.wiwo.de/gruenderraum/2013/01/25/zahlen-3/
[3] http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/427/start-up-unternehmen-v7.html
[4]  Vgl. Klandt, Heinz (2006): Gründungsmanagement: Der integrierte Unternehmensplan, 2., vollständig überarbeitete und erw. Aufl., München, R.Oldenbourg Verlag S. 105
[5] Vgl. Jacobsen, Liv Kirsten (2006): Erfolgsfaktoren bei der Unternehmensgründung, 1., Wiesbaden, Gabler Edition Wissenschaft S.161 f.
[6] Vgl. Jung, Viktor (2004): Markteintrittsgestaltung neugegründeter Unternehmen, Diss, Frankfurt am Main, Europäischer Verlag der Wissenschaften S.50 ff. [7] Vgl. Jung, Viktor (2004): Markteintrittsgestaltung neugegründeter Unternehmen, Diss, Frankfurt am Main, Europäischer Verlag der Wissenschaften S.51 ff. [8]Vgl. Fueglistaller, U., Müller, C., Müller, S., Volery, T.(2012): Entrepreneurship- Modelle- Umsetzung- Perspektiven,3.,vollständig überarbeitete und erw. Aufl., Wiesbaden, Springer Verlag S. 390 ff.
[9] Vgl. Szyperski, Norbert, Nathusius, Klaus (1997): Probleme der Unternehmensführung, 2., Köln, Josef Eul Verlag, S.36 f.
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