1. Was ist MyMicrofaser?
Die Grundlage dieses Projekts ist der „MyMicrofaser Blog“. Dieser Blog entstand im Rahmen des Moduls „Digital Marketing“ an der FH-Wedel. Ziel des Moduls war es, durch SEO-Optimierung gute Rankings der Blogartikel bei Google zu erreichen. Da der „MyMicrofaser Blog“ am Ende des Projekts bereits einige gut gerankte Beiträge vorweisen konnte, entschied sich die Gruppe, den Blog auch außerhalb des Moduls weiterzuführen und regelmäßig neue Blogbeiträge zu veröffentlichen. Im darauffolgenden Semester gab es die Möglichkeit, das Projekt weiterzuentwickeln. Im Modul „Web- & App Analytics“ wurden tiefere Einblicke durch verschiedene Trackingtools gewonnen. Durch die neu gewonnenen Informationen konnte der Blog weiter optimiert werden, was zu erheblichem organischen Traffic führte. Mittels Affiliate-Links konnte beobachtet werden, dass Besucher des Blogs auf Amazon Produkte kauften, die zuvor auf dem Blog thematisiert worden waren.
Dies war Anlass genug, im aktuellen Semester im Modul „Online Plattform (Konzeption & Aufbau)“ einen Shop in den Blog zu implementieren. Die Grundidee war, den bereits erzielten Erfolg und Traffic des Blogs zu nutzen, um diese auf den neu entstandenen Shop zu übertragen. Thematisch orientiert sich der Shop, wie der Name schon vermuten lässt, an Microfaserprodukten. Es werden Artikel von Tüchern zum Putzen von diversen Oberflächen und Autos bis hin zu Kleidungsartikeln wie Bademänteln und Socken angeboten.
2. Ziel des Projekts
Ziel des Projektes war es, einen Online-Shop zu erstellen, welcher vollfunktionsfähig ist und den gesamten Verkaufsprozess abdeckt. Der Fokus lag auf der gesamten Bandbreite, von der Auswahl und Konfiguration des Shops bis hin zu den Produkten und den zugrunde liegenden Prozessen. Wichtig hervorzuheben ist hier, dass es nicht nur um den reinen Bau eines Shops ging, sondern auch die Möglichmachung des aktiven Betriebs. Dabei galt es, eine benutzerfreundliche Plattform zu schaffen, die sowohl eine einfache Navigation als auch einen reibungslosen Kaufprozess ermöglicht. Die Vorgaben, welche es zwingend zu erfüllen galt, waren klar definiert.
Eine Vorgabe war die Anzahl der Produkte und der Kategorien. Pflicht war es, mindestens 25 Produkte unterteilt in fünf Produktkategorien in dem Shop anzubieten. Die Wahl des Shop-Anbieters, der Produkte, des Designs und des generellen Aufbaus konnte dabei frei bestimmt werden, was viel Raum für Kreativität und Flexibilität bot. Neben dem Ziel, den Shop generell aufzubauen, war es ebenfalls ein Ziel, den Blog weiter auszubauen, um noch mehr Traffic zu generieren und die Leser nicht nur zu informieren, sondern sie gleichzeitig zum Kauf im Shop zu motivieren. Durch gezielte Inhalte sollte der Blog als wertvolle Ressource dienen und eine starke Verbindung zwischen den Kunden und dem Shop aufbauen. Dies soll den Umsatz und die Kundenbindung langfristig fördern.
3. Herausforderungen vor Projektstart
Dabei sind beim Start des Projektes schon diverse Herausforderungen zu erkennen gewesen, die wir im Laufe des Projektes überwinden mussten. Eine grundlegende Herausforderung war die Produktbeschaffung und die Lagerhaltung selbst. Da es keinen klassischen Praxispartner gibt, sondern nur einen Blog als inhaltliche Grundlage, musste also der Kauf und die Lagerung von unserer Seite privat erfolgen.
Dies stellte uns vor logistische Hürden, da wir nicht auf ein etabliertes Lager- und Liefernetzwerk zurückgreifen konnten. Zudem mussten wir sicherstellen, dass die Produkte schnell und zuverlässig versendet werden konnten, was zusätzlichen Aufwand in der Organisation und Verwaltung bedeutete.
Dazu kommt, dass im E-Commerce durch „Bigplayer“ wie Amazon etc. ein sehr hoher Wettbewerb herrscht. Resultierend daraus musste es geschafft werden ein USP zu schaffen und dieses klar zu kommunizieren, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Gegen Amazon und Co. ist das über den Preis beispielsweise unmöglich. Mögliche Eine mögliche Abgrenzung besteht aber in unserem Informationsangebot.
4. Technische Umsetzung
4.1 Wahl der Shopanbieters
Am Anfang der ganzen technischen Umsetzung stand die Frage, welche Shopanbieter in Frage kommen. „Shopify“ und „WooCommerce“ sind jene, welche uns in den Sinn kamen. Da der Blog jedoch über WordPress läuft ist WooCommerce die bessere Lösung. Resultierend daraus, dass WooCommerce ein Plugin von WordPress ist, ist eine nahtlose Integration möglich. Das Design und die Funktionalität können direkt übernommen werden. Des Weiteren existieren bei WooCommerce gute Möglichkeiten SEO zu optimieren, welches dem Gesamtkonzept sehr zugutekommt. Dazu kommt der Vorteil, dass WooCommerce, bis auf ausgewählte Plugins, kostenlos ist
4.2 Integration des PSP
Die Integration von Stripe und PayPal stattete unseren Shop mit flexiblen und sicheren Zahlungsmöglichkeiten aus, während wir von einer einfachen Verwaltung und zuverlässigen Zahlungsabwicklung profitierten. Stripe beinhaltet alle gängigen Zahlungsmethoden wie Kredit- und Debitkarten, Apple Pay und Google Pay. Ein großer Vorteil von Stripe ist, dass es global verbreitet ist. Dazu kommt, dass Stripe wiederkehrende Zahlungen erleichtert und eine hohe Datensicherheit gewährt.
PayPal musste separat integriert werden, da Stripe PayPal nicht als Zahlungsdienstleister unterstützt und PayPal aufgrund der Relevanz für viele Kunden unverzichtbar ist. Außerdem lässt sich Paypal einfach in den Shop integrieren. Dies stellte uns also vor keine größeren Herausforderungen.
Durch die Integration von Stripe und PayPal in den Online-Shop erhofften wir uns einen positiven Effekt auf die Nutzererfahrung und die Conversion-Rate sowie auf das Vertrauen potenzieller Kunden.
4.3 Wahl des Versandbieters
Die nächste Herausforderung war der Versand der Ware. Dazu stehen diverse Versanddienstleister zur Verfügung wie DPD, DHL oder Hermes. Aufgrund dessen, dass ein Mitglied unserer Gruppe bereits ein Geschäftskonto bei DHL hat, wurde DHL unser Versandanbieter. Darüber hinaus spielte die vorhandene Schnittstelle von DHL eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Insbesondere die zahlreichen DHL-Packstationen, die für viele Kunden eine flexible Abholoption bieten, waren ein ausschlaggebender Faktor. Diese Packstationen ermöglichen es den Empfängern, ihre Pakete unabhängig von Öffnungszeiten bequem abzuholen, was die Kundenzufriedenheit steigern kann. Zudem ist DHL für seine Zuverlässigkeit und schnelle Zustellung bekannt, was ebenfalls positiv in die Entscheidung eingeflossen ist. DHL war für uns aus Kunden- und aus Betreibersicht ideal für unser Vorhaben.
4.4 It-Recht
Ein weiterer zentraler Aspekt bei dem Aufbau des Online-Shops war, dass der Shop die erforderlichen Rechtstexte beinhaltet. Dazu gehören die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die Datenschutzerklärung, das Impressum und die Widerrufsbelehrung. Um dies gut abzudecken, wurde das IT-Recht Paket beschafft. Über eine API lassen sich die Rechtstexte automatisch in den Shop integrieren und werden bei rechtlichen Neuerungen zeitnah aktualisiert. Die Kombination aus einem professionellen IT-Recht Paket und der Integration in WooCommerce bietet eine einfache, zeitsparende und sichere Möglichkeit, die rechtlichen Anforderungen eines Online-Shops zu erfüllen – und das ohne umfangreiche juristische Vorkenntnisse.
4.5 Datenschutz
Da das Thema Datenschutz heutzutage sehr relevant ist, ist es wichtig, dass die Absicherung der Website sicher ist und das Tracking DSGVO-konform ist. Wir haben dahingehend ein Cookie-Banner integriert, welches dem Nutzer die Möglichkeit gibt, unser Tracking abzulehnen oder zu akzeptieren. Mit GA4 und GTM ließ sich dies datenschutzkonform umsetzen. Neben dem Datenschutz der Nutzer, ist es ebenfalls wichtig den Shop selbst zu schützen. Um diesen Schutz zu gewährleisten ist es sinnvoll eine Firewall zu implementieren, um unautorisierte Zu- bzw. Angriffe auf die Website zu verhindern. Eine effektive Methode, um die Sicherheit einer Website zu erhöhen und Bots fernzuhalten, ist der Einsatz von Captchas oder kleinen Rechenaufgaben und insbesondere Honeypots. Diese Mechanismen stellen sicher, dass nur echte Nutzer auf die Inhalte zugreifen oder Formulare ausfüllen können, da automatisierte Bots diese Hürden in der Regel nicht überwinden können.
4.6 Schnittstellen
Neben der API von IT-Recht gibt es andere, die die Prozesse automatisieren. Zwei API´s, welche ebenfalls essenziell sind, sind „Lexoffice“ und „DHL“. Durch die Integration der DHL API ist es möglich Versandlabel automatisch bei einer eingehenden Bestellung zu erstellen. Sobald eine Bestellung in WooCommerce eingeht, werden die relevante Daten wie Empfängeradresse und Versandoptionen direkt an die DHL API gesendet. Anschließend generiert das System automatisch das Versandlabel, das sofort zum Drucken bereitsteht.
Gleichzeitig wird durch das Plugin Germanized der Lieferschein automatisch erstellt, um zeitnah Verpackung und den Versand der Bestellung sicherzustellen. Diese Automatisierung spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Risiko von Fehlern bei der manuellen Eingabe.
Neben DHL bietet Lexoffice zahlreiche Vorteile, insbesondere für die Rechnungsverwaltung. Nach der Integration können Rechnungen direkt bei Zahlungseingang automatisch erstellt und an den Kunden versendet werden. Die Rechnung wird ebenfalls archiviert, was die Buchhaltung erheblich vereinfacht. Durch die Nutzung der API´s können Prozesse schneller durchlaufen werden.
5. Learnings
Im Verlauf des Projekts traten immer wieder Herausforderungen auf, insbesondere bei Aufbau und Verwaltung des Shops. Fehler und unerwartete Probleme waren dabei unvermeidlich, boten jedoch auch wertvolle Lernmöglichkeiten. Im Folgenden werden diese Herausforderungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse detailliert erläutert, während hier bereits die wichtigsten Learnings zusammengefasst sind.
- Direkte Aufgabenzuteilung
- Wareneingangskontrolle
- Auswahl der richtigen Plugins
- Umgang mit Bestellungen
- Einheitliche Bildverarbeitung von Anfang an
Bezüglich des ersten Learnings ist bei dem Aufbau des Projektes aufgefallen, dass eine klare Struktur und Verantwortungszuweisung herrschen muss, was die Aufgaben angeht. Es entstand in regelmäßigen Abständen die Situation, dass ein To-Do innerhalb der Gruppe kommuniziert wurde, ohne eine eindeutige Verantwortlichkeit zu klären. Oft war dann unklar, wer zuständig ist und die Aufgabe erledigen soll. Dadurch blieben gelegentlich einige Aufgaben über einen gewissen Zeitraum liegen, was das Vorankommen behinderte. Als Lösung könnte man beispielsweise über die Plattform „Miro“ eine klare Struktur und Übersicht schaffen, um solche Situationen in Zukunft zu verhindern und effizienter zu arbeiten.
Ein weiteres Learning war die genaue Kontrolle der eingehenden Lieferungen. Wir tätigten diverse Bestellungen bei Großhändlern und stellten erst im Nachhinein bei einer Kontrolle des Lagers fest, dass eine kleine Anzahl von Produkten nicht exakt dem entsprach, was wir eigentlich bestellten. Resultierend daraus, haben wir seitdem eine Kontrolle bei Wareneingang durchgeführt. Damit wir betroffene Händler unverzüglich mit dem Problem konfrontieren konnten.
Neben allen anderen Learnings war unser größtes Learning die erste Bestellung, welche wir in Zusammenarbeit mit DHL grandios in den Sand gesetzt haben: Wir erstellten, unter Verwendung unser bereits erläuterten DHL API, nach Bestelleingang eine Paketlabel, welches zuvor automatisiert gekauft wurde. Das Problem bestand allerdings darin, dass wir bei der initialen Einstellung der DHL-API nur kleine Pakete als Standard konfigurierten. Der Fehler fiel bedauerlicherweise erst nach Abgabe in der Packstation auf. Als wir uns darauffolgend bei DHL informierten, ob der Versand trotzdem funktioniert hat, stellte DHL fest, dass das Paket verschwunden sei. Somit waren wir aufgrund unseres Fehlers gezwungen, die Überweisung unserer ersten Bestellung zurückzuerstatten.
6. Mögliche Weiterentwicklungen
Die Weiterentwicklung und langfristige Optimierung unseres Online-Shops erstreckt sich über mehrere Bereiche. Ein zentraler Punkt ist die Page-Speed-Optimierung. Schnelle Ladezeiten sind essenziell, um die Absprungrate zu reduzieren und die Nutzererfahrung zu verbessern. Hier könnten weitere Datenbankoptimierungen und die Verwendung höherwertiger Plug-Ins die Performance zusätzlich steigern.
Ein weiteres Potenzial liegt in der Einführung eines Newsletter-Systems. Durch segmentierte und personalisierte Inhalte könnten Kunden gezielt mit relevanten Angeboten angesprochen werden. Durch die regelmäßige Kontaktaufnahme mit einem ehemaligen oder möglichen Kunden bleibt man im Relevant-Set und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kaufinteresse entsteht.
Auch die Integration eines leistungsfähigen CRM-Systems bietet vielversprechende Möglichkeiten. Mit einem zentralen Tool könnten Kundendaten besser verwaltet und für gezielte Marketingmaßnahmen genutzt werden. So ließe sich eine durchgängige und personalisierte Kommunikation entlang der gesamten Customer Journey realisieren.
Ein wichtiger Schritt ist außerdem die Erweiterung des Produktportfolios. Durch die Einführung neuer und ergänzender Produkte könnte die Zielgruppe besser angesprochen und das Angebot attraktiver gestaltet werden. Gleichzeitig sollte die bestehende Zielgruppe detaillierter analysiert werden, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen abzuleiten.
Ein durchdachtes Tracking-Konzept könnte hierbei unterstützen, indem es datenbasierte Einblicke in das Nutzerverhalten liefert. Mit einer umfassenden Analyse der Customer Journey könnten Schwachstellen im Shop identifiziert und gezielt optimiert werden.
Langfristig sollte auch die Personalisierung im Fokus stehen. Durch individuell zugeschnittene Produktempfehlungen und personalisierte Landingpages könnte die Conversion-Rate weiter gesteigert werden.
7. Fazit
Mit diesen Optimierungsmöglichkeiten steht MyMicrofaser eine vielversprechende Zukunft bevor. Die Kombination aus technischen Verbesserungen, gezielten Marketingmaßnahmen und einer stärkeren Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden schafft eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum. Durch die Fokussierung auf Page-Speed, UX, Personalisierung und ein breiteres Angebot kann der Shop nicht nur seine Zielgruppe besser erreichen, sondern auch langfristig die Kundenbindung stärken. Es bleibt spannend, wie sich diese Maßnahmen auf unseren Erfolg und die Wahrnehmung von MyMicrofaser auswirken werden – der Weg ist geebnet, um das volle Potenzial des Shops auszuschöpfen. Wenn Ihr Euch von unserer Arbeit überzeugen möchtet, laden wir Euch herzlich ein, bei MyMicrofaser vorbeizuschauen. Entdeckt unser Sortiment und lasst euch inspirieren – vielleicht findet ihr dabei genau das Produkt, das euch begeistert! Wir freuen uns auf euren Besuch.