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Marktüberblick: Facebook Shop-Systeme

Die neueste Entwicklung im F-Commerce und im gesamten Social Commerce spricht eine deutliche Sprache. Marken werden in Social Web geliked, getweeted oder ge+1ed. Um dieses Potenzial an Käufern zu nutzen, verwenden immer mehr Unternehmen Facebook als direkten Verkaufskanal und bieten dort ihre Waren an. Facebook ist ein neuer und innovativer Kanal, um die direkte Kommunikation mit Kunden zu fördern und die Produkte in einem modernen Umfeld zu präsentieren. Dabei werden Barrieren abgebaut, da sich der User schon auf der durchschnittlich am längsten besuchten Webseite aufhält. Diese Verweildauer stieg im letzten Jahr sogar um 147 % von 155 auf 383 Minuten pro Monat.

Viele sehen den F-Commerce bereits als Zukunft des E-Commerce. So spricht  Sumeet Jain, Principal von CMEA Capital davon, dass innerhalb der nächsten 5 Jahre mehr Geschäfte über Facebook, als über Amazon laufen werden.

Arten von Facebook-Shops

Wenn man den Markt der Facebook Shops betrachtet, so lassen sich diese in zwei Kategorien unterteilen: Shops als Stand-Alone Lösungen und Facebook-Shop-Anbindungen von bestehenden Shops.

Die Stand-Alone Lösungen bieten den Vorteil, dass die Systeme oftmals perfekt an Facebook angepasst sind und auch kleine Händler, ganz ohne „normalen“ Online-Shop eine Möglichkeit bieten, eine große Zielgruppe zu erreichen. Nachteil dieser Lösungen ist, dass bei gleichzeitigem normalen Online-Shop eine doppelte Warenpflege anfällt.

Die Shop-Anbindungen, sei es durch Plugins oder durch Service-Dienstleister, sind die häufiger genutzten Lösungen.

Lebensmittel.de benutzt bereits Facebook als Absatz-Kanal

Anforderungen an Online-Shops

Voraussetzungen an einen erfolgreichen Shop sind dabei aus Sicht der User:

Aus Sicht der Shopbetreiber:

Stand-Alone-Lösungen

Beim Marktüberblick über bestehende Systeme, kommt man um einige Anbieter von Stand-Alone Lösungen nicht herum:

Payvment

Payvment ist der größte Anbieter von Facebook Shop-Lösungen.

Ondango

Ondango Ist ein junges Berliner Startup, welches seit Oktober 2011 ein einfach zu bedienendes System anbietet.

Shopshare

Shopshare  ist ein Shopsystem, welches die Anforderungen nur teilweise befriedigt.

Shopsystem-Anbindungen

Bei den Shop-Anbindungen gibt es Lösungen, wie z.B. mit dem Addon xt: Facebook Shop für das Shop-System XT Commerce, dass die Möglichkeit bietet, die Produkte aus dem Online-Shop in einem Facebook-Tab einzubinden. Dabei befindet sich der Produktauswahlprozess auf Facebook und der eigentliche Checkout Prozess wird auf dem xt-commerce-Shop ausgeführt. Dieses Addon bietet zusätzlich dazu die Analyse der Verkäufe über Facebook getrennt zu betrachten.

Das Open-Source-System Magento bietet mit dem Addon Facebook Shop Publisher eine Möglichkeit den gesamten Einkaufsprozess auf Facebook einzubinden. Zumindest denkt das der User, denn im Hintergrund surft man auf den Seiten des eigentliches Shops, welcher über einen Inline Frame eingebunden ist.

byMii

byMii ist ebenfalls ein junges deutsches Startup, welches seit Februar 2011 eine eigene Facebook-Shopping-Lösung anbietet.

8th Bridge Graphite

8th Bridge Graphite ist eines der neuen, auf der Facebook Graph API basierten, Lösungen. Dies ermöglicht es, zusätzlich Funktionen neben dem „Like“ und „Share“ einzubinden.

TOMS bietet in einer eigenen Facebook-App bereits den „Love“-Button

In den USA bietet Facebook für Privatverkäufer zudem den Marketplace, auf dem einfache Anzeigen, ähnlich eines Kleinanzeigenmarktes, geschaltet werden können.

Die Nachteile der Facebook Shops sind allerdings nicht zu vernachlässigen. So kann das erstelle Corporate CI durch Facebooks Bannerwerbung oder die beschränkte Seitenbreite stark beeinträchtigt werden. Langsamere Ladezeiten und fehlende Funktionen führen zudem dazu, dass die Anzahl der Kunden, die vor dem Checkout abspringt, höher wird.

Bewertung von Facebook-Shops

Der Hype um Facebook Shops hat viele dazu ermutigt einen Facebook Shop zu erstellen. Die Frage die bleibt, ist allerdings: Lohnt sich dies für jedes Produkt? Die hohen Erwartungen an f-Commerce können nicht immer erreicht werden. Ganz passend dazu formuliert es S. Mulpuru, Analyst von Forrester Research in Cambridge „It was like trying to sell stuff to people while they’re hanging out with their friends at the bar.”

In Zukunft werden Facebook Shops einen Mehrwert gegenüber dem Standard-Shop bieten müssen, sei es über die Personalisierung oder über eine bessere User Experience.

Dieser Blogartikel wurde im Rahmen der Vorlesung E-Commerce-Systeme im Sommersemester 2012 erstellt. Unter Anleitung von Prof. Dr. Holger Schneider haben die Studierenden sich mit einem ausgewählten Thema näher befasst, eine kurze Präsentation im Rahmen der Vorlesung gehalten und einen Blogbeitrag für WebZapper geschrieben. Inhaltlicher Stand ist jeweils Juni 2012.
Weitere Informationen zur Beitragsreihe „E-Commerce-Systeme“ findest Du hier.
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