Status quo
Die Anzahl der Smartphones hat sich in Deutschland in den vergangenen 4 Jahren fast verfünffacht, auch die Zahl der mobilen Einkäufer hat sich in den letzten 12 Monaten mehr als verdoppelt. Für den Unternehmer ist es dementsprechend um so wichtiger, eine für mobile Endgeräte optimierte Internetpräsenz zu gewährleisten. Bereits jeder fünfte in Deutschland hat schon etwas mit dem eigenen Smartphone mobil eingekauft. Jeder zweite erwartet mittlerweile vom Händler einen optimierten Mobile Shop, in dem es sich unterwegs gut stöbern und einkaufen lässt. Momentan findet die Informationsrecherche und Preisvergleiche über optimierte Vergleichsseiten statt. Nur knapp 25 % der Händler besitzt ein mobile Website oder eine App. (1)
Viele Nutzer recherchieren Informationen über Preise mittels Smartphone bzw. Tablet im Internet. Der Anteil der Tablet-Nutzer im Gegensatz zu den Smartphone-Nutzer überwiegt, jedoch ist die Anzahl der Umfrageteilnehmer um rund 3/4 geringer.
Darüber hinaus werden Zusatzinformationen zu Produkten beispielsweise mittels QR-Codes vom Händler zur Verfügung gestellt und vom Kunden abgerufen. Rund 43 % suchen, während sie sich im stationären Handel befinden, nach dem günstigsten Preis, 5 % weniger über die Verfügbarkeit von Waren in anderen Filialen und Online-Shops.
Welcher Mobile Shop ist der richtige für mich?
Es gibt mehrere Möglichkeiten sich einen, für mobile Endgeräte optimierten, Online Shop zu erstellen. Zu einem bereits bestehenden Webshop kann eine App entwickelt werden, die der Benutzer immer dabei hat. Der wichtigste Aspekt hierbei sind die Push-Mitteilungen, mit denen der Kunde immer sofort mit neuen Informationen versorgt werden kann. Der Aufwand jedoch steigt enorm, da man Änderungen im Shop sowohl für den normalen Online Shop, als auch für den Mobile Shop doppelt vornehmen muss. Dadurch werden auch die Kosten in die Höhe getrieben.
Bei der Erstellung eines Mobile Shops mittels HTML und CSS werden die wichtigsten Komponenten des vorhandenen Shops übernommen. Nicht alle Elemente eines Online Shops, wie er auf dem Monitor eines Desktops oder Laptops dargestellt wird, sind sinnvoll für einen Mobile Shop. Nur die wichtigsten Elemente sollten auch in der mobilen Version ihren Platz finden, um dem Kunden eine einfache Navigation und damit ein angenehmes Einkaufen zu ermöglichen.(3)
Mit Hilfe von Responsive Design kann eine Website benutzerspezifisch dargestellt werden. Welche Version vom Shop angezeigt wird, hängt vom Endgerät ab. Nicht nur der Aufwand für Änderungen verringert sich, auch die Kosteneffizienz wird gesteigert. Die Umstellung auf Responsive Design bringt zunächst Kosten mit sich, allerdings rentieren sich die Kosten nach dem Relaunch des Shops für alle Displaygrößen nach kurzer Zeit, da die laufenden Kosten geringer gegenüber anderen Systemen sind. (4)
Anforderungen an Mobile Shops
Zur Zeit bevorzugen die Nutzer des mobilen Shoppens eher die mobilen Browser Seiten und somit nicht eine extra entwickelte App. Nur knapp 1/4 stöbern lieber in einer App.
Viele Nutzer sind sind noch nicht überzeugt von Mobile Shops aufgrund der fehlenden optimierten Online Shops. Kunden beschweren sich über eine schlechte Darstellung beim Surfen mit dem Smartphone oder Tablet. 33,8 % haben große Bedenken zum Thema Datensicherheit, wenn sie von unterwegs einkaufen wollen. Knapp die Hälfte der Nutzer haben aufgrund dessen bereits einen Kauf abgebrochen. Dementsprechend fordern die Nutzer eine sichere Verschlüsselung der persönlichen Daten, sowie sichere Zahlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden schnelle Server und damit kurze Ladezeiten der Seiten gewünscht und übersichtliche Check-out Varianten. Die Angst vor versteckten Kosten sollte durch eine übersichtliche Navigation und einer Bestätigungsseite, auf der der Kunde alle Kosten einsehen kann, gehemmt werden.
Fazit & Ausblick:
Zur Zeit sind die mobil generierten Umsätze niedrig, allerdings können diese durch Optimierung der Online-Shops und Websites schnell gesteigert werden. Die Perfektionierung vorhandener und die Entwicklung neuer Zahlungsmöglichkeiten sollten stets im Focus stehen, um dem Kunden bei seinen Ängsten abzuholen und diese aus der Welt zu schaffen. Durch die Weiterentwicklungen standortbezogener Dienste, kann der Nutzer einfacher und schneller auf beispielsweise die Internetpräsenz eines stationären Händlers zugreifen, wenn er sich bereits in ihm befindet oder in der Nähe ist.
Trotz der hohen Verbreitung von Smartphones und Tablets und natürlich mit der Verfügbarkeit schneller mobiler Datennetze und damit deren Nutzung hat es der M-Commerce noch nicht geschafft ganz nach vorne zu preschen. Durch Funktionen wie GPS und der vermehrten Einbindung von Standortdaten stationärer Händler sowie beispielsweise das Barcode Scanning, stehen die Chancen für den Zuwachs an Nutzern des ,mobilen Einkaufens‘ nicht schlecht.
Quellen:
http://de.engadget.com/2012/11/11/8-2-millionen-tablet-nutzer-in-deutschland/
http://www.internetworld.de/Heftarchiv/2013/Ausgabe-08-2013/Auf-dem-Weg-zu-Mobile-First
http://de.slideshare.net/denkwerk/dw-iak11-mcommerce110519
http://www.ecckoeln.de/Downloads/Themen/Mobile/ECC_Handel_Mobile_Commerce_in_Deutschland_2012.pdf
http://www.lebensmittelzeitung.net/studien/pdfs/385_.pdf
Ich denke, dass in Zukunft noch viel in Richtung mobile Shops passieren wird. Ob die heute bestehenden Shopsysteme die Anforderungen hierfür jedoch gerecht werden, wage ich fast zu bezweifeln. Das meine ich nicht nur im Hinblick auf Responsive Design, sondern auch in anderen wichtigen Fragen, wie z.B. Suchfilter, Produktpräsentation und Checkout-Prozess incl. Paymentlösungen. Eine Shopsoftware-Entwickler reagieren immerhin schon mal auf den mobilen Markt. Vielleicht sind hierfür einfach mehr Marktstudien erforderlich, um das konkrete Nutzerverhalten bzw. Nutzeranforderungen besser zu verstehen.
Die im Fazit angerissene Verknüfung von stationären Händlern mit M-Commerce würde ich so unterstreichen. Hier sind sicherlich noch spannende Entwicklungen möglich.