CoWorking – Ein Arbeits-Trend der erstmal bleibt

Coworking Spaces gibt es überall und der Trend dieser neuartigen, modernen Bürogemeinschaft reißt auch erstmals nicht ab.Große Anbieter wie WeWork, MindSpace sind in vielen großen Städten, auch in Deutschland, vertreten und trifft auf Nachahmer. Das weckt natürlich Interesse, aber für wen ist CoWorking eigentlich wichtig? Und vor allem welche Bedürfnisse werden derzeit an CoWorking gestellt.

Dieser Artikel beruht auf einer Seminararbeit an der FH Wedel zu genau diesem Thema. Als Einstieg wird im Folgenden der Begriff CoWorking und die Bedürfnisse versucht darzustellen.

Top CoWorking Space Anbieter in Deutschland

Agora Collective (Berlin) | CoUp (Berlin) | betahaus (Hamburg)

Dies ist zwar nur die Top 3, der besten bewerteten CoWorking Spaces in Deutschland, doch auffällig ist, dass schon zwei davon aus Berlin sind. Dies liegt wahrscheinlich vor allem an der doch vergleichsweise großen und lebendigen Freelancer- und Start-Up Szenen, dich sich in Berlin befindet [3].

CoWorking – Was ist das?

Der Begriff CoWorking setzt sich aus den beiden englischen Wörtern Collaborative (gemeinschaftlich) und Working (Arbeiten) zusammen und impliziert somit ein kollektives Arbeiten bzw. das Zusammenarbeiten miteinander. Vor allem aber machen zwei wesentliche Dinge das CoWorking aus: die Menschen und den Ort.

CoWorking gehört zu einer neuen Arbeitsform an, die sich seither stets weiterentwickelt. In offenen, großen gestalteten Räumen können Freelancer, Start-Ups, Selbstständige und Kreative ihre Arbeitsplätze zeitlich flexibel in Büros anmieten, dort zusammenarbeiten und zugleich beliebig voneinander profitieren und unabhängig agieren.

Abbildung 1: Was ist CoWorking [1]

Durch die aktive Mitgestaltung in unterschiedlichen Firmen und Projekten bzw. auch an Verwirklichungen an gemeinsamen Projekten, profitieren die CoWorking Space-Nutzer nicht nur von der gegenseitigen Bereitstellung an Expertise aus verschiedenen Branchen und Hilfe, sondern finden dort auch neue Mitstreiter für zukünftige Pläne. Je vielfältiger ein CoWorking Space ist, desto besser ist es für alle Beteiligten.

Welche Bedürfnisse haben CoWorker?

Bedürfnisse lassen sich in Individual- und Kollektivbedürfnisse unterscheiden. Kollektivbedürfnisse sind Wunschvorstellungen oder Notwendigkeiten, die von vielen Mitgliedern der Gesellschaft empfunden werden, wie z.B. die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder der Umweltschutz, auf das CoWorking bezogen, sind es Bedürfnisse nach einem Arbeitsplatz, mit der notwendigen Infrastruktur, die jederzeit befriedigt werden sollen sowie soziale Vernetzungen.

Bedürfnisse lassen sich aber endlos weiterführen und sollten auch von den CoWorking Space-Anbietern nicht außer Acht gelassen werden, um den CoWorkern eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Mit dem untenstehenden Fragebogen wurde versucht, aktuelle Grundbedürfnisse und weitere Bedürfnisse der CoWorking Nutzer zu ermitteln.

Doch die anfangs wichtigen genannten Grundbedürfnisse an CoWorking Spaces, wie große, räumliche Büros, Infrastruktur und sozialer Austausch bzw. Kontakt, fangen nun an zu ersten Problemen zu werden.Räumlichkeiten sollten sich demnach an die Arbeitssituation anpassen, wie Ruheräume für mehr Konzentration oder Ausraster-Räume, um mal laut Dampf abzulassen, um wieder konzentrierter an die Arbeit zu gehen.

Abbildung 2: Current problems at coworking spaces [2]

Mit Hilfe der obigen aufgeführten Probleme in CoWorking Spaces und der dann aktuellen geänderten Bedürfnissen, der aktuellen Literatur und darauf aufbauenden Experteninterviews wurde folgende Tabelle erstellt. Hier wurde ein Versuch unternommen, Bedürfnisse im Kontext CoWorking zu identifizieren, diese zu Kategorisieren und festzuhalten.

Der Output der Interviews lieferte den Input für einen Fragebogen. Dieser Fragebogen enthält 24 Fragen. Diese leiten sich ab aus der oben genannten Tabelle. Folgender Screenshot zeigt den Fragebogen beispielhaft. Ziel der Umfrage war es, die erstellten Hypothesen an einer Masse von ca 50 Leuten zu testen. Die Ergebnisse sind Teil der Seminararbeit und werden im nächsten Abschnitt noch einmal aufgegriffen.

Ausblick

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das Thema CoWorking für verschiedene Nutzergruppen von Interesse ist.

Bei dem Thema Bedürfnisse überwiegen die “Standardfeatures”, wie gutes Internet, gute Büroausstattung und guter Kaffee.

Interessant sind weiterhin Möglichkeiten für Meetings, Räume für kreatives Arbeiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist gebotene Ablenkung für kurze Arbeitspausen. Hier haben ca 50% der Befragten sich für z.B. einen Kicker oder einen vergünstigten Zugang zu einem nahegelegenen Fitnessstudio ausgesprochen.

Eine kurze Arbeitsweg inklusive gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sind den Befragten wichtiger, als die Lage in einem lebendigen Viertel.

Zusätzliche Dienstleistungen wie z.B. ein Einkaufshelfer wurde in der befragten Gruppe als unwichtig erachtet. Auch weiter Dienstleistungen sind nicht so hoch im Kurs.

Ausnahme bildet hier ein eventueller Massage-Service. Solche Angebote sind allerdings auch nichts neues und in verschiedenen Firmen schon im Programm.

Spannend wie sich in Zukunft die Vermischung von Work und Life verhält. Einige Tendenzen hierzu zeigen sich, aktuell allerdings weniger in Deutschland. Diese Vermutung stützt sich auch auf den Ergebnissen der Umfrage.

Insgesamt wird uns das Thema CoWorking sicherlich weiter begleiten und auch präsenter werden, da sich auch große Konzerne die Frage stellen müssen, wie sie ein produktives Arbeitsumfeld schaffen können. Ein Einsatzgebiet für CoWorking Spaces sind sogenannte Digitale Labs großer Konzerne. Die Schnelllebigkeit von Technik und Trends ist oft kontra die Langsamkeit dieser Konzerne. Hier bieten CoWorking Spaces ein passendes Umfeld in den Hotspots z.B. Hamburg, Berlin oder München.


Quellenangabe:

[1] Vgl. Colliers | https://www.colliers.de/blog/coworking-professionelle-coolness/

[2]Vgl. Institut für Wirtschaftsinformatik – Universität St.Gallen | https://aback.iwi.unisg.ch/fileadmin/projects/aback/web/pdf/studie_coworking.pdf

[3]Vgl. Gründer | https://www.gruender.de/toplist-coworking-spaces/

One Reply to “CoWorking – Ein Arbeits-Trend der erstmal bleibt”

  1. Liebe Studenten der FH,

    ein spannender Artikel über Coworking Spaces. Die Definition/ Abgrenzung von Colliers bzgl. Coworking Spaces und Coworking Centern kann ich so nicht bestätigen und könnte aus ihrer eigenen Historie herrühren.
    Gerne können wir darüber im kommenden Jahr live in einem Space diskutieren: Wedel wird einen Coworking Space (https://coworking-elbvororte.de) Anfang 2021 erhalten. Wir posten regelmäßig die Updates auf Facebook (https://www.facebook.com/coworkingelbvororte/).
    Habt ihr Lust auf einen Austausch? Dann meldet Euch!

    Viele Grüße

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